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Montag, 18. Juni 2012

Hartmann, Wir müssen leider draußen bleiben

Kathrin Hartmann: Wir müssen leider draußen bleiben Paperback, Klappenbroschur, 416 Seiten, 13,5 x 20,6 cm ISBN: 978-3-89667-457-9, Blessing Verlag 18,95 € Bestellen Inhalt des Buches: Solidarität war gestern – Leben in einem gespaltenen Land Immer mehr Bürger in Deutschland sind vom wirtschaftlichen Reichtum des Landes ausgeschlossen. Nicht nur Arbeitslose oder Rentner, auch viele Menschen, die sich in einer Endlosspirale von Billigjobs und Zeitarbeit befinden. Früher konnten sie sich nicht nur der sozialstaatlichen Unterstützung, sondern auch einer gewissen Solidarität sicher sein. Doch damit ist es nun vorbei. Wer nicht mehr mitkommt in unserer Wirtschaft, ist selber schuld. Reflexhaft werden ihm Bildung, soziale Kompetenz oder gar der Arbeitswille abgesprochen. Die Intellektuellen gewöhnen sich an, die Verlierer der entfesselten Konkurrenz nach ästhetischen Kriterien („Billigkonsum“ und „Unterschichten-TV“) abzuurteilen. Die abstiegsbedrohte Mittelschicht übernimmt diese Sicht. Dabei ist die Armut – die heute natürlich ein anderes Gesicht hat als früher – längst in dieser Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Kathrin Hartmann erkundet in Reportagen und in bestechend genauen Analysen unsere sich zunehmend spaltende Konsumgesellschaft: hier die Elite, die sich in gentrifizierten Stadtvierteln, neuerdings auch in Gated Communities und speziellen Clubs abschottet, dort die pauschal als „Unterschicht“ für nutzlos erklärten Menschen, die sich oft nur noch über die sogenannten Tafeln ernähren können. Kommt es wenigstens dort noch zu einer wirklichen Begegnung von Arm und Reich? Das Buch wird am Sonntag, 24.6.2012, um 11.04 Uhr in der Sendung "Fragen an den Autor" in SR 2 Kulturradio vorgestellt. Leider gibt es immer wieder einige wichtigtuerische Anrufer, die noch nicht begriffen haben, dass die Sendung "Fragen an den Autor" haben möchte und nicht etwa langatmige Vorträge, bei denen die Anrufer ihr angebliches Wissen in epischer Breite darstellen. Manche Anrufer reden so lange, dass man meint, sie würden ganze Artikel vorlesen. Das ist wirklich nervtötend, zumal es immer wieder dieselben Wichtigtuer sind. (Man kennt sie inzwischen an ihrer Stimme, selbst wenn sie nicht mehr ihren Namen sagen) Wenn sich diese Wichtigtuer etwas zurückhalten und nicht so endlos quatschen würden, kämen auch andere Anrufer zu Wort. Leider hat wie zur Bestätigung dieser Bitte am 24.6.12 schon wieder einer dieser langatmigen Daueranrufer angerufen, der sich offenbar nicht kurz fassen kann. Diese Dauerquatscher nerven wirklich. Die Autorin fiel in der Sendung dadurch unangenehm auf, dass sie immer wieder völlig unmotiviert kicherte, während sie gleichzeitig so tat, als habe sie Mitleid. Im übrigen zeigte sie viel Sozialromantik und wenig Sachkenntnis, wie ihre Sympathie für die Faulenzerprämie ("bedingungsloses Grundeinkommen") zeigt.

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